Klaus Wörle vom ADFC informiert über Radfahren in Neutraubling

Neutraubling ist flach, besitzt keine natürlichen Erhebungen und ist damit für das Radfahren prädestiniert. So begrüßte Prof. Edwin Schicker, Bürgermeisterkandidat der Aktiven Bürger, die zahlreichen Anwesenden und gab das Wort weiter an Dr. Klaus Wörle, Vorsitzender des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) Regensburg. Die Aktiven Bürger hatten Herrn Wörle eingeladen, um über Radfahren in Neutraubling gemeinsam zu diskutieren.

Warum funktioniert Radfahren in Holland?

Klaus Wörle führte alle Anwesenden gedanklich nach Holland. Warum ist Holland heute ein Synonym für Fahrradfahren? Es begann dort in den 70er Jahren. Die vielen tödlichen Unfälle ließen die Verantwortlichen und die Bevölkerung umdenken. Während in Deutschland in dieser Zeit das Straßennetz massiv ausgebaut wurde, machten die Holländer das Radfahren Zug um Zug attraktiver. Nach nunmehr 50 Jahren sind praktisch alle Innenstädte in den Niederlanden radfreundlich umgebaut. Ziel war es zu spüren, dass sich Radfahren lohnt. Der Radfahrer wird bevorzugt! Straßenräume sind dort heute echte Lebensräume!

Radfahren in Neutraubling ist Stress!

In Deutschland und auch in Neutraubling sind wir davon weit entfernt. Wo finden wir in Neutraubling ein Geschäft mit attraktiven überdachten Fahrradständer direkt vor dem Eingang mit rot markierten Streifen, um den Radfahrer einzuladen, direkt vorzufahren? Das Gegenteil ist der Fall. Nicht nur der Kaufpark zeigt allen Besuchern: Kommt bitte mit dem Auto. Hier gibt es zahlreiche Parkplätze! Die paar Radfahrer werden toleriert. Dieses Gesamtempfinden, nur geduldet zu sein, prägt das Radverhalten heute. Warum soll ich auf das Rad umsteigen, wenn das Autofahren doch so bequem und einladend ist, während das Radfahren auch mit Angst vor Unfällen behaftet ist?

Ist ein fahrradfreundliches Neutraubling möglich?

Dabei besitzt Neutraubling ideale Voraussetzungen: Es ist umgeben von den Staatsstraßen 2145 und 2660 und der Ost- und Südumgehung. Der Innerortsverkehr sollte noch gezielter auf diese Umgehungsstraßen gelenkt, die Straßen im Innenbereich vom Durchgangsverkehr befreit werden. So weit wie in Holland muss man in Neutraubling gar nicht gehen. Dort wurden Durchgangsstraßen radikal gesperrt. Heute fahren dort die Autofahrer außen rum, die Radfahrer freuen sich über kurze Weg ohne belastenden Verkehr und ohne Angstgefühle.

Durchgangsverkehr in der Neudeker Straße reduzieren

Über zwei Stunden diskutierten daraufhin die Aktiven Bürger intensiv mit Klaus Wörle. Als ein Beispiel wird der geplante Ausbau der Neudeker Straße mit beidseitigen Radwegen als ein guter Ansatz gesehen. Alle Anwesenden waren sich aber einig, dass mittelfristig durch gezielte bauliche Maßnahmen der Durchgangsverkehr aus dieser Straße verbannt werden muss. Dr. Edwin Schicker nahm auch noch Stellung zum neuralgischen Punkt Waldenburger Straße Ecke Schulstraße. Auch hier sind Maßnahmen notwendig, um das Linksabbiegen der Radfahrer sicherer zu machen. Zuletzt bedankte sich Sabine Lauterbach mit einem kleinen Geschenk bei Klaus Wörle. Dieser wiederum brachte einige interessante Artikel des ADFC rund ums Radfahren mit.

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