Stadtrat beschließt teure Solarziegel
Der Stadtrat hat Ende Juli 2025 entschieden: Mit der Mehrheit der CSU- und FW-Stadträte wird es auf dem Dach des Bürgerzentrums (Stadthalle und Rathaus) in Zukunft über 1000 rote Solarziegel geben. Damit wird die Optik des Bürgerzentrums mit dem roten Dach erhalten. Wir Aktive Bürger und Grüne stimmten zusammen mit der SPD dagegen. Der Grund:
Die Solarziegel zusammen mit roten PV-Modulen auf der Nordseite liefern 50 kWp weniger Leistung gegenüber Standard PV-Modulen. Sie kosten aber gleichzeitig 168.000 Euro mehr. Auf 20 Jahre gerechnet fehlen dadurch im Stadtsäckel 436.000 Euro, so die Berechnung durch das Architektenbüro. Das war den CSU- und FW-Stadträten die Optik wert.
Erinnern wir uns
Bereits 2023 stimmte der Stadtrat dafür, das Bürgerzentrum (Rathaus und Stadthalle) energetisch zu sanieren. Von 8 bis 9 Millionen Euro war die Rede. Es winkten hohe Zuschüsse. Ein Architektenteam wurde beauftragt, im Rahmen dieser Sanierung weitere notwendige Maßnahmen zu eruieren. Im November 2024 kam dann der Schock: Wegen zahlreicher Mängel des knapp 40 Jahre alten Gebäudes schätzten die Architekten die Gesamtsanierung auf sage und schreibe 30 Millionen Euro!
Der Schock saß wirklich tief. Und so beschloss der Stadtrat am 17. Dezember 2024 einstimmig, auf die geplanten, aber teuren und ineffizienten Solarziegel zu verzichten. Doch der Schock war nicht nachhaltig, wie die obig geschilderte Entscheidung zeigt.
Auch wir Aktive Bürger / Grüne sind für eine ansprechende Optik, aber nicht zu diesemPreis! Als Privatperson überlegen wir auch, ob wir uns so manche Investition leisten können. Aber in diesem Fall zahlt es ja Vater Staat und damit der Steuerzahler. Zusammen mit dem auch von uns Aktiven Bürgern / Grüne abgelehnten Übergang zwischen Rathaus und Stadthalle summieren sich diese Beträge auf weiter über 800.000 Euro! Dieser Wert könnte sich noch erhöhen: Auch die noch einwandfreien Fliesen im Foyer könnten stören, ebenso die Beläge in den Treppenhäusern im Rathaus und der Stadthalle. Wieder geht die Optik vor.
Bald wird der Stadtrat großzügig 1 Million Euro zusätzlich ausgegeben haben. Alle Neutraublinger Bürger werden es früher oder später spüren, wenn erst da und dann dort die Mittel für wichtige und notwendige Maßnahmen fehlen und dann hinausgezögert werden. Laut Finanzplan wird die Stadt Neutraubling spätestens in zwei Jahren Schulden aufnehmen müssen. Dass diese Schulden auch Zins und Tilgung nach sich ziehen, wird leicht vergessen. Wir Aktive Bürger und Grüne haben rechtzeitig gewarnt.
